Angewandte Improvisation macht sich die Prinzipien, Mittel und Haltungen zunutze, die für im Rahmen des Improvisationstheaters für Bühnenschauspieler entwickelt wurden. Denn beim Improvisationstheater arbeiten Menschen zusammen um ein innovatives Produkt zu entwickeln, das sie selbst und andere begeistert. Grundlage sind Prinzipien, die positive Verhaltensweisen verstärken und negative Blockadehaltungen überwinden und damit dazu beitragen, eine „agile“ Geisteshaltung zu entwickeln.

Angewandte Improvisation trainiert deshalb die Spontanität, Kreativität, Achtsamkeit, Empathie und Erfindungsreichtum und ermöglicht darüber ein vertrauensvolles Miteinander.

Die Mittel und Methoden des Improvisationstheaters schulen damit genau die Verhaltensweisen, die effektive Kommunikation, Kollaboration, Inspiration, das Anerkennen und Weiterentwickeln von Ideen anderer und kontinuierliches Lernen fördern.

Claudia Hoppes Arbeit als Trainerin, aber auch als Coach beruht auf genau diesen Mitteln und Prinzipien der Improvisation. Daher ist der Aspekt der Persönlichkeitsentwicklung immer ein zentraler Bestandteil von Claudias Workshops.

 

Die drei wichtigsten Prinzipien aus der angewandten Improvisation für mich:

Ja, und…

Die Hauptidee bzw. -haltung beim Improvisationstheater und auch bei der angewandten Improvisation ist, etwas (ein Angebot, eine Gegebenheit, einen Umstand – oder auch einen Kollegen 🙂 ) zu akzeptieren, „Ja“ zu sagen. Hiermit ist nicht gemeint, dass man jeden Befehl, jede Anweisung unhinterfragt umsetzen soll – sondern dass man die momentanen Gegebenheiten und Umstände erst einmal so nimmt, wie sie sind (auf der Beziehungsebene heißt das: Den Kollegen erst einmal so akzeptieren und sein zu lassen, wie er ist).
In einem zweiten Schritt wird dann etwas hinzu gefügt. Dieser Schritt verhindert Stillstand und ermöglicht das Gefühl von Aktivität und damit Selbstwirksamkeit, ab hier wird es gestalterisch! Das „Ja, und…“ ermöglicht, dass wir lösungsorientiert nach vorne denken, anstatt uns mit vermeintlichen Verfehlungen aus der Vergangenheit aufzuhalten.

Umarme den Fehler!

Die meisten Menschen scheuen Fehler wie der Teufel das Weihwasser. Dabei können Fehler Geschenke sein! Viele der besten Erfindungen der Menschheit sind durch „Fehler“ und Irrwege entstanden (Porzellan, Roquefort-Käse, Penicillin – um nur einige zu nennen). Im Improvisationstheater nutzen wir „Fehler“ auch genau so, nämlich indem wir sie in unser Spiel einbauen. Damit wird den Fehlern der Schrecken genommen, mehr noch: Sie sind so ins Spiel eingebettet, dass sie gar nicht mehr wie Fehler erscheinen! Alles eine Frage der Perspektive. Bei der angewandten Improvisation ist unsere Perspektive die, dass wir „Fehler“ nicht vertuschen, sondern aktiv nutzen und sogar noch darüber lachen – denn Fehler beinhalten ein ungeahntes Potential für Neues!

Lass Deinen Partner gut aussehen!

Hier geht es darum, den (inneren) Fokus, d.h. die eigene Aufmerksamkeit von sich selbst und der eigenen Wirkung (wie sehe ich aus? habe ich das jetzt richtig gemacht oder falsch? was mache ich als nächstes?) weg, und hin auf den Partner, die andere Person zu legen! D.h. mich innerlich zu fragen: Wie geht es ihm / ihr jetzt wohl gerade? Was könnte ich unternehmen, damit er bzw. wir beide gemeinsam voran kommen? Die Grundannahme ist hier: Mein Partner, Kollege oder eine andere beliebige Person ist erst einmal genauso an einem guten Ausgang der Situation, d.h. an einer guten Lösung interessiert, wie ich. Warum also nicht gemeinsam auf das Ziel hin arbeiten, indem ich seine Ideen erst einmal akzeptiere und ihn wertschätze? Es geht darum, gemeinsam zu einer Lösung zu finden, anstatt eigene Interessen um jeden Preis durchzusetzen. Diese Haltung ermöglicht Kooperation und eine gemeinsame Lösungsfindung!

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