Ein Interview, das Impro einmal aus einer ganz anderen Perspektive beleuchtet, hatte ich letztes Wochenende das Vergnügen, führen zu dürfen – und zwar mit Gunter Lösel aus Bremen. Gunter schaut auf das Phänomen Impro aus einem eher theoretisch / akademischen Blickwinkel, was landläufig erst einmal nicht die typische Herangehensweise an Impro ist. Dass eine mögliche Theoretisierung von Impro in der Impro-Szene eher skeptisch aufgenommen wird, findet Gunter bedauerlich. Die Gründe für diese Haltung, sowie wie er dazu gekommen ist, sich auf eine akademische Art mit Impro zu beschäftigen, was er sonst noch macht und wie er zum Verhältnis “Impro als kulturelles Phänomen” (mit Schwerpunkt eher auf Persönlichkeitsentwicklung u.ä.) vs. “Impro als neue Kunstform” steht, erklärt er in dem Folgenden Interview. Ein, wie ich finde, sehr “dichtes” Gespräch. Viel Spaß beim Hören!
Relevante Links:
Webseite der Stupid Lovers
Impro-Theater Bremen
Improvisationstheater Bühnenrausch in Berlin
Webseite von Keith Johnstone
“Grünes Buch” von Keith Johnstone
Randy Dixon (Interview in meinem Podcast)
The Crumbs
Jacob Banigan & Rapid Fire Theatre
Jim Libby auf der Webseite der English Lovers
Steve Jarand
Yasmina Reza in der Wikipedia
Interview mit Tess Degenstein (in meinem Podcast)
Webseite der Zürcher Hochschule der Künste
Gunter Lösel auf der Webseite der Zürcher Hochschule der Künste (inklusive Publikationsliste)
Keith Sawyer, Webseite & Blog
Erika Fischer-Lichte in der Wikipedia
SPUNK Impro-Festival in Zürich
Theater Anundpfirsich
“Improvisation in Drama” – Buch von Anthony Frost am Amazon
Webseite der Volksbühne Berlin
Theater ohne Absicht (erstes Buch von Gunter Lösel)
Blinde Angebote (zweites Buch von Gunter Lösel)
Das Archetypen-Spiel (drittes Buch von Gunter Lösel)
Der heiße Kern von Impro, eBook (viertes Buch von Gunter Lösel)
“Die Heldenreise”, Buch von Stephen Gilligan & Robert Dilts (bei Junfermann)
Sanford Meisner in der Wikipedia
Method Acting, Artikel in der Wikipedia
Konstantin Sergejewitsch Stanislawski in der Wikipedia
Commedia dell’arte, Artikel in der Wikipedia
Webseite des Kolektiv Narobov
Viola Spolin
Fliegende Funken Festival Bremen
Moment! Festival Wien
Webseite des Impro Hotels
Hallo Claudia, hallo Gunter,
ich habe eben den Podcast mit Euch beiden gehört und finde insgesamt gelingt es Claudia immer tolle Gäste zu spannenden Themen zu finden und diese im Podcast hörenswert und spannend zu präsentieren. Ich arbeite selbst als Improcoach, spiele seit 17 Jahren Improtheater und bin auch Theaterpädagoge und Regisseur – und genau deshalb muss ich mich äußern – und zwar zu Gunter Aussage: “Das Theater mit Text braucht keiner mehr – dafür gibt es Film” – bis zu diesem Satz habe ich der Unterhaltung gerne gefolgt, aber das hat mich derart irritiert… Das zeigt m.M.n. wie wenig Gunter offenbar von Theater verstanden hat – Theater ist ein eigenes Medium, das auch von Improvisation lebt, ja – aber es hat so viele Aspekte, die Film nicht bieten kann (und will), die Ihr interessanter Weise auch selbst wieder nennt, nämlich “live” sein, echt sein. Und da ist es, das Improvisationsmoment in Theater. Ja, es gibt Text, es gibt vereinbarte Wege, Gesten, Regungen – aber trotzdem wird Euch jeder bestätigen (Schauspieler wie Publikum), dass jeder Abend anders ist, jeder Abend sich neu und unverbraucht anfühlt. Und das mit Literatur gearbeitet wird, politisch, gesellschaftliche Themen zeitnah an das Publikum herangeführt werden, wird vollkommen außer acht gelassen. Theater war auch schon immer ein Ort, in dem “reingerufen” wurde (mal bei YouTube den Mittschnitt “Publikumsbeschimpfung” und “Handke” suchen und anschauen). Ich frage mich, habe ich Dich, Gunter, falsch verstanden? Ich würde Dich gerne mal zu einem meiner Jugendclub-Inszenierungen einladen und Dich zuschauen lassen und dann gerne noch einmal über Sinn und Zweck “klassischen Theaters” reden, den Einsatz von neuen Medien und den Wert der dieser Arbeit. Ich bin selbst noch unter 40 und bin schockiert über eine so naive und vor allem oberflächliche Aussage zu Theater, obwohl Improtheater selbst ein Genre dieses Mediums ist. Improtheater ist ohne klassisches Theater gar nicht denkbar und umgekehrt. Aber das Eine deswegen Abschaffen zu können ist meiner bescheidenen Meinung nach Unsinn. Enttäuschte Grüße aus dem Ruhrpott. Jens
Spannendes Interview. Hab gerade versucht diesen Improkongress bei google zu finden und bin gescheitert. Wenn du mir Hilfestellung geben könntest, liebe Claudia, wäre das fantastisch. Klingt nämlich ausgesprochen interessant..
Liebe Grüße
Nick
Hallo Nick, vielen Dank für die Blumen! Falls Du den Kongress in Zürich im Oktober meinst (“Impro Talks”): Dazu habe ich leider auch nichts bei Google gefunden. Ich kenne lediglich diesen Facebook-Post von Gunter dazu: https://www.facebook.com/groups/improvgermany/permalink/10154272088163537/
Genau der richtige facebook-post, aber leider muss ich da wohl arbeiten, schade. Trotzdem Danke 😉
Pingback: Macht als zentrale Wirkkategorie des zwischenmenschlichen Zusammenlebens – Claudia Hoppe