Allgemein

Mein Ego & ich

Lange war mir „das Ego“ nur als Alltagsbegriff bekannt – bis ich angefangen habe, Impro zu machen. Plötzlich war das Ego „a thing“, und zwar offensichtlich kein gutes… Im Impro (genau wie in einigen spirituellen Richtungen oder in der Meditation) gibt es ein regelrechtes „Ego-Bashing“: Das Ego ist schlecht, das Ego blockiert, das Ego hält uns von vielen Dingen ab, das Ego ist ein Schwein. Dieses Ego-Bashing hat regelrecht eine moralische Konnotation, d.h. ein Ego zu haben (oder dass es sich zeigt) ist moralisch schlecht. Continue reading

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Den anderen dazu bringen zu machen, was ich will – aber sanft bitte!

In fast allen Kursen, Seminaren und Workshops, die versprechen, seine eigene „Kommunikation zu optimieren“ gibt es immer wieder Teilnehmer, die hoffen, in solchen Seminaren zu lernen, wie sie andere dazu bringen, das zu tun, was sie wollen, aber ohne dass diese anderen beleidigt, wütend, frustriert oder widerständig sind oder sich ein Konflikt ergibt. Oder mit anderen Worten: Einige Teilnehmer kommen in solche Seminare weil sie im Arbeitsalltag oder im privaten Umfeld die frustrierende Erfahrung gemacht haben, dass andere Menschen nicht immer das machen, was sie wollen – und dass sich hieraus Konflikte und Streits ergeben. Continue reading

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Eine positive Absicht unterstellen

Ich liebe das Badeschiff hier in Berlin über alles. Normalerweise bin ich dort nur 1x im Jahr, zu meinem Geburtstag, und das möglichst früh, denn ab 12 Uhr mittags wurde es jedes Mal unerträglich voll. Aber jetzt, während noch die Corona-Beschränkungen gelten, finde ich es absolut wundervoll dort, weil die Anzahl der Leute, die rein gelassen werden, begrenzt ist und das Teil nicht (wie sonst) überfüllt ist. Wenn ich könnte, würde ich dort einziehen – so versuche ich eben, so oft es geht, dort zu sein. Aber heute früh habe ich im Schwimmbecken von einem anderen Stammgast oder Freund der Familie oder whatever (nenen wir ihn „Jochen“) einen Rüffel bekommen, ich möge doch bitte die in der vorgegebenen Kreisbahn schwimmen. Zuvor hatte ich „auf der Gegenfahrbahn“ überholt, weil rechts Stau war und ich niemanden behindern wollte. Und ich glaube, ich habe auch niemanden auf der Gegenfahrbahn behindert, als ich links vorbei geschwommen bin. Also warum der Rüffel? Continue reading

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Curvy Models & liebevoller mit sich selbst umgehen

Ich habe in der letzten Zeit viel über das Konzept des „Curvy Models“ nachgedacht und was ich eigentlich davon halte. Ist es ein begrüßenswerter Trend zu mehr Diversität und Akzeptanz oder doch wieder lediglich der Versuch der Werbung, ihren Kram besser zu verkaufen? Oder von beidem ein bisschen? Dabei ist mir u.a. wieder die alte Werbe-Campagne von Dove von vor ein paar Jahren eingefallen. Im Rahmen dessen bin ich dann auf folgenden Artikel aus dem Tagesspiegel von 2018 gestoßen: https://www.tagesspiegel.de/wissen/vortrag-von-rosalind-gill-wenn-selbstvertrauen-zum-zwang-wird/22583272.html

Spannend fand ich an diesem Artikel die Aussage, dass das neue Credo für frau, welches diese Art Werbung vermittelt, nicht mehr ist „sexy“ zu sein und gut auszusehen, sondern dass „Selbstvertrauen“ das neue Ziel ist, das die Werbung proklamiert und das es zu erreichen gilt, sie spricht von einem Kult des Selbstvertrauens, von einem Zwang zum Selbstvertrauen. Continue reading

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Wo die Angst ist, geht’s lang

Ich habe neulich den Fernsehfilm „Sörensen hat Angst“ mit Bjarne Mädel gesehen, in dem es um einen Hamburger Hauptkommissar geht, der sich wegen einer Angststörung aufs platte Land versetzen lässt um dort am ersten Tag seines Schaffens bereits mit einem krassen Fall konfrontiert zu werden. Und auch, wenn mir der Film nicht gefallen hat, so ist mir doch der Satz „Wo die Angst ist, geht’s lang.“ im Kopf hängen geblieben. Dieser Satz war lange Zeit mein Credo in meinem eigenen Leben… Continue reading

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Einen ordentlichen Menschen versaut Erziehung

Eigentlich habe ich diesen Artikel bereits direkt im Anschluss an meinen letzten Artikel über „Schwäche“ geschrieben. Aber da ich noch nicht zufrieden mit ihm war, erblickt er erst jetzt das Licht der Welt. In gewisser Weise ist er eine Fortsetzung meines Artikels über „Schwäche“.

Schon seit Monaten geistert in meinem Kopf ein Artikel mit dem Titel „Einen ordentlichen Menschen versaut Erziehung“ (frei nach dem Spruch, der in meiner Schulzeit kursierte: Einen schönen Menschen entstellt Schminke – der übrigens m.E. nicht stimmt) herum. Continue reading

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Schwäche

Ein Thema, dass dieser Tage ein bisschen Hochkonjunktur hat (jedenfalls in meiner Wahrnehmung), ist das Thema „Schwäche“… Was macht diese Situation gerade mit uns bzw. mit mir? Ich fühle mich oft schwach, traurig, ohnmächtig. Und dabei ist mir aufgefallen: Es ist krass, wie viele Leute mir ad hoc einfallen, die mit „Schwäche“ (bei sich und bei anderen) nicht gut umgehen können. Interessanterweise sehe ich das häufiger bei Frauen, als bei Männern, und erstaunlich oft bei Menschen, die von Beruf Coach oder etwas ähnliches sind. Continue reading

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Interview mit mir über Improvisationstheater im Podcast Zirkus- und Theaterpädagogik

Es kommt mir schon wieder wie eine Ewigkeit her vor – vor etwa zwei Monaten, im September 2020, durfte ich nach meinem Interview mit Stefan Peters im Juni diesen Jahres erneut Gast in einem Interview-Podcast sein und über Improvisationstheater und meinen Beruf als Impro-Trainerin sprechen. Interviewer und Herausgeber des Podcasts ist Mark Kitzig, Continue reading

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Interview mit mir über ‚psychologische Bedürfnisse‘ im Podcast ‚Psychologie trifft…‘ von Stefan Peters

Die meisten von Euch kennen ja wahrscheinlich meinen eigenen Impro-Podcast, in dem ich regelmäßig neue Interview-Folgen mit spannenden Gästen aus der Impro-Welt und angrenzenden Bereichen veröffentliche (und wer ihn noch nicht kennt, klickt jetzt mal schnell hier 🙂 ). Diese Woche hatte ich jedoch die Freude, selbst einmal Gast bzw. Gästin in einem Podcast-Interview zu sein, und zwar im Podcast „Psychologie trifft…“ von und mit Stefan Peters.

Etwa eine Stunde lang sprechen wir über psychologische Bedürfnisse wie Freiheit, Autonomie, Sicherheit, Verbundenheit und Anerkennung – und darüber, wie die Gesellschaft bzw. ihre Normen und Werte zu deren Erfüllung oder manchmal vielleicht auch gerade nicht zu deren Erfüllung beiträgt. Continue reading

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